Asthma bronchiale,die oft nur als Asthma bezeichnet wird, ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhafter Überempfindlichkeit. Bei betroffenen Menschen führt die Entzündung zu anfallsweiser Luftnot durch eine Verengung der Atemwege (Bronchialobstruktion).

 

Während eines Asthma-Anfall schwillt die Bronchialschleimhaut an. Bei einer vermehrten Schleimproduktion verengen die Atemwege weiter. Darüber hinaus ziehen sich die Muskeln der unteren Atemwege (Bronchien und Bronchiolen) krampfhaft zusammen. Durch diese Vorgänge wird die Luftzufuhr zu und von der Lunge reduziert oder verhindert. Asthma beginnt meist in der Kindheit und ist die häufigste chronische Erkrankung dieses Lebensabschnitts. Frauen leiden häufiger an Asthma als Männer.

 


Häufigkeit 

In Bezug auf die Prävalenz von Asthma in Europa -auch als die "britische Krankheit" bezeichnet, da die Prävalenz weder in Industrieländern besonders schlecht ist, noch auf besonders arme, noch auf besonders schadstoffbelastete, noch in besonders rauchfeudigen Gegenden einen Einfluss hat. Der westeuropäische Durchschnitt von Erwachsenen mit klinischen Asthma ist 5,9%.



Ursachen
Ursachen der verschiedenen Arten: 

Unterschieden wird vom nicht-allergischem Asthma und allergischem Asthma. In reiner Form kommt dieses nur bei cira 10% der betroffenen Patienten vor, beim Großteil werden Mischformen beobachtet. Während bei Kindern häufiger allergisches Asthma auftritt, tritt im Alter häufiger die nicht-allergische Form auf. Zigarettenrauch im Haus der Familie begünstigt Asthma.


Allergisches Asthma

Das exogene allergische Asthma wird durch entsprechende genetische Veranlagung zur Atopie durch äußere Reize ausgelöst. Dieses Konjugat wird vom Typ E (IgE) gebildet, die in Wechselwirkung mit spezifischen Allergenen die Ausschüttung von Allergie auslösenden Botenstoffen wie Histamin, Leukotriene und Bradykininen aus Mastzellen bewirken. Diese Substanzen lösen dann Verengung der Atemwege aus. Zusätzlich zu dieser unmittelbare Reaktion vom Typ I durch Einatmen des Allergens, kann nach 6 bis 12 Stunden zu einer Spätredaktion kommen - eine verzögerte Reaktion, die durch Immunglobulin G (IgG) ausgelöst wird. Oft treten beiden Reaktionen auf.

Kinder von Eltern, die beide an allergischem Asthma leiden, haben ein Erkrankungsrisiko von 60-80%. Dies zeigt eine Beobachtung für polygen vererbte Anlagen. Heuschnupfen, genau wie Asthma eine allergisch bedingte entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Nasen-Rachen-Raums ist, kann auf die unteren Atemwegen übergreifend und zu Asthma führend. Fast ein Viertel dieser Patienten entwickelt nach mehr als 10 Jahren ein Pollenasthma.



Nicht-allergisches Asthma

Dieses nicht-allergische Asthma, kann jedoch durch andere Reize, Infektionen der Atemwege, Medikamentenunverträglichkeiten, Einwirkung von giftigen oder reizenden Substanzen (Lösungsmittel, Weichmacher, kalte Luft) verursacht werden. Besondere körperliche Anstrengung und Refluxerkrankungen sind mögliche Ursachen für diese Form.


Verlauf

Für die Entwicklung der Krankheit sind drei pathophysiologische Prozessecharakteristisch:


Entzündung der Bronchien    

Allergene oder andere Reize lösen eine Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut aus. Dies ist von zentraler Bedeutung bei Asthma.


Bronchiale Hyperreaktivität
Eine unspezifische bronchiale Hyperreaktivität lässt sich bei den meisten Asthmatikern nachweisen.


Mangelnde bronchiale Reinigung 

Die Obstruktionist die Verlegung des Lumens der infolge von Schleimhautödemen von vermehrter bzw. gestörter Schleimsekretion  und von Bronchospasmus. Durch die Selbstreinigung kommt die Lunge zum Erliegen.



Symptome

  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Pfeifendes, zischendes Geräusch beim Ausatmen: das Giemen
  • Hustenanfälle, besonders während der Nacht mit aufgehustetem, zähflüssigem Schleim


Das Fehlen von Symptomen im beschwerdefreiem Intervall ist charakteristisch für Asthma.

Bei einem schweren Anfall treten folgende Symptome auf:

  • Bläulich gefärbte Haut und schnappende Atmung
  • Erschöpfung bis zur Sprech-Unfähigkeit
  • Verwirrtheit und Rastlosigkeit
  • Inhalationsmedikamente verlieren ihre übliche Wirkung


Diagnose
Die Diagnose wird durch einen Lungenfunktionstest gemacht. Darüber hinaus kann der Arzt Blutproben nehmen und  Hauttests auf eine mögliche Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe (Prick-Test, Epikutantest) durchführen.

Durch Fachärzte, kann der Atemwegs widerstand und das Ausmaß der Hyperinflation, beide wichtigen Kriterien für Asthma, werden durch die Ganzkörperplethysmographie (Bodyplethysmographie) bestimmt.

Für die Diagnose und die Überwachung der Therapie dient der PEF beim Ausatmen. Dieser Wert fällt in der Regel vor einem Asthmaanfall. Es wird mit einem" Peak-Flow-Meter "gemessen.
Wichtig bei der Diagnose von Asthma bronchiale, ist es zu bestimmen, ob eine allergische Empfindlichkeit auf eine oder mehrere Allergene aus der Umwelt als Auslöser verantwortlich ist. Zu diesem Zweck werden verschiedenen Allergietests gemacht.



Therapie

Therapiemöglichkeiten außerhalb einer Krise
Die nachgewiesene Allergieauslösenden Substanz muss zunächst vermieden werden. Bei Asthma, das durch Hausstaubmilben oder Pollen ausgelöst wird, kommt manchmal eine Desensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT)genannt, in Frage.


Folgende Behandlung ist vorgesehen:

Dauermedikation ("Controller")

  • Stufe 1 (Intermittierendes Asthma): Eine Dauermedikation ist nicht erforderlich.
  • Stufe 2 (Leichtgradiges Asthma): Inhalation von niedrigdosierten, lokal wirksamen Glukokortikoiden, alternativ von Mastzellstabilisatore; eventuell oral ein Leukotrienantagonist
  • Stufe 3 (Mittelgradiges Asthma): Inhalation von lokal wirksamen Glukokortikoiden in mittlerer Dosierung. Zusätzlich lang wirksame ß2-Sympathomimetika inhalativ, auch hier eventuell ein oraler Leukotrienantagonist
  • Stufe 4 (Schweres Asthma): Ein hoch dosiertes inhalatives und ein systemisches Glukokortikoid, zusätzliche Medikamente wie bei Stufe 3.


Bei einer Asthma-Behandlung sollte Ursachen orientiert vorgegangen werden.  Manchmal liegt eine psychosomatische Komponente vor, diese können Psychotherapien manchmal zu einer Verbesserung der Symptome führen. Es ist auch wichtig, dass Asthmapatienten sich das Rauchen abgewöhnen.
In der ganzheitlichen Medizin ist auch eine Ernährungsumstellung auf Vollwertkost bzw. die Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel Allergene  und Zusatzstoffe empfohlen.



Akuter Asthmaanfall
Ein akuten Asthmaanfall kann sehr dramatisch sein. Die Maximalvariante, der sogenannte Status asthmaticus ist eine unmittelbare Lebensbedrohung.


Es wird folgendes Vorgehen empfohlen:

  • Sauerstoffzufuhr über eine Sonde oder Maske, um eine Sauerstoffsättigung von mehr als 90 %, bei Schwangeren und Patienten mit Herzkrankheiten mehr als 95 %, zu erhalten.
  • Bronchodilatation: kurzwirksame ß2-Agonisten inhalativ, bei Bedarf auch subkutan oder intravenös.
  • Entzündungshemmung: Kortikosteroide intravenös
  • Bei ungenügendem Ansprechen auf obige Medikamente sollten zusätzlich Xanthine gegeben werden, intravenös oder eventuell das Narkotikum Ketamin


Selbsthilfe

  • Vermeiden von Reizstoffen auf die allergische Reaktionen auftreten
  • Einnahme der verordneten Medikamente zur Vorbeugung von Asthmaanfällen
  • Umstände die zu einem Anfall führen herausfinden und versuchen zu vermeiden
  • Bei einem Anfall - Notarzt verständigen
  • Viel Flüssigkeit trinken, um die Zähigkeit des Schleimes zu reduzieren
  • Treiben Sie Sport - am Besten geeignet für Asthmatiker ist schwimmen

 

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