Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Es ist eine akute oder chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen. Nasennebenhöhlen sind die Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, Siebbeinzellen und Keilbeinhöhe. Diese Hohlräume führen mit ihren Ausführungsgängen in die Nase oder in den Nasenrachenraum.



Schleim und Flüssigkeiten werden normalerweise aus den Nasennebenhöhlen in den Nasen/ Rachenraum abtransportiert. Sollte es zu einer Verlegung des Ausführungsganges kommen, kann dies zu einem Sekretstau mit nachfolgender Entzündung in der betroffenen Nasenhöhle führen.

 Der Grund einer Verlegung des Ausführungsgangs kann zb eine Schleimhautschwellung im Rahmen einer Erkältung oder Grippe, aber auch eine Nasenscheidewandverkrümmung sein. Jede Art von Erkältung kann die Nebenhöhlen beeinflussen, weswegen es auch einen fließenden Übergang von Erkältung zur Nebenhöhlenentzündung gibt. Zu einer Verlegung des Ausführungsgangs können auch Nasenpolypen führen.

 

Auch durch eine Zahnwurzelentzündung kann eine Kieferhöhlenentzündung hervorgerufen werden. Sollte eine Sinusitis öfter vorkommen oder länger dauern, bezeichnet man sie als chronisch.


Akute Sinusitis
Akute Eiterung der Nebenhöhlen entsteht oft aus einem Schnupfen (Rhinitis), wenn durch Schwellung der Schleimhäute oder anatomische Merkmale das Sekrete aus den Nebenhöhlen den Abfluss behindert.
Am häufigsten sind die Kieferhöhlen, seltener die Siebbenzellen oder Stirnhöhlen, aber sehr selten die Keilbeinhöhe betroffen.

Als Pansinusitis wird eine Beteiligung sämtlicher Nasennebenhöhlen bezeichnet. Diese Krankheit fängt meist mit Fieber, Kopfschmerzen und genereller Abgeschlagenheit an. Im Jahr ist jeder 7. von einer Sinusitis betroffen und die Ursache ist nur in 10-20% der Fälle eine bakterielle Infektion. Meist sind die Viren die Auslöser, andere Ursachen wie Allergien sind jedoch auch möglich.

Für eine bakterielle Sinusitis spricht: Symptomdauer >7 Tage, einseitige Gesichtsschmerzen, einseitiger eitrige nasaler Ausfluss. Eine beidseitige Symptomatik spricht dagegen mehr für eine virale Ursache. Akute virale Sinusitis kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.

Chronische Sinusitis

Eine chronische Sinusitis ist eine Sinusitis, die mehr als 2-3 Monate andauert. 
In der Regel wird diese aus einer nicht ausgeheilten akuten oder subakuten Sinusitis hervorgerufen. Meist sind die Kieferhöhlen und Siebbeinzellen betroffen. E
ine weitere Verlausform ist eine rezidivierende akute Sinusitis, die Symptome sind langanhaltender Geruchsverlust, chronischer Schnupfen, Sekretfluss in den Rachen und dauerhafter, dumpfer Druck über den Nasenhöhlen oder hinter den Augen. Oft kann es auch zu einem Wachstum entzündlicher Polypen in den Nasennebenhöhlen kommen. Kortisonpräparate als Nasenspray oder Tablettenform werden als Behandlung angewendet.
Weitere Therapieansätze bestehen in der Langzeitgabe von Antibiotika, Nasenspülungen oder - bei chronischer Sinusitis mit Polypen - der lokalen Anwendung von Antimykotika.
 
Symptome

  • Pochende Schmerzen über der Stirn, im Wangenbereich, hinter den Augen oder auch im Hinterkopfbereich. Die Schmerzen werden schlimmer, wenn man sich nach vorne neigt oder fest auftritt.
  • Häufig leidet man auch gleichzeitig an Schnupfen.
  • Bei einer starken Entzündung kann es zu hohem Fieber und Abgeschlagenheit kommen.
  • In sehr schweren Fällen kann es zu einer sichtbaren, schmerzhaften Schwellung der Stirn, neben der Nasenwurzel oder im Bereich der Wangen bzw. zum Auftreten von Doppelbildern kommen.


Diagnose
In der Regel sind die Symptome sehr charakteristisch. Nach einer Untersuchung der Nase von innen wird eine Röngtenaufnahme durchgeführt.

Therapie
Die Entzündung zu reduzieren sowie natürlichen Schleimabfluss wiederherzustellen ist das Ziel der Therapie.

  • Maßnahmen zur Verflüssigung und verbesserten Ausscheidung des Schleims (erhöhte Flüssigkeitszufuhr durch Trinken, Sicherstellung einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit der Atemluft, Dampfinhalation, Infrarot Behandlung, usw., Wirkstoffe zur Schleimlösung/-verflüssigung bzw. erhöhten Schleimproduktion wie beispielweise Acetylcystein und Ambroxol, pflanzliche Präparate oder Enzympräparate)
  • Einsatz von schleimhautabschwellenden Nasensprays oder -tropfen.
  • Einnahme von myrtolhaltigen Medikamenten
  • Maßnahmen zur Verringerung der Entzündung
  • Gabe von Antibiotika nur bei schwerer Symptomatik und wenn eine bakterielle Infektion gesichert oder zumindest wahrscheinlich ist
  • In schweren Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig werden, um einen Schleimabfluss zu erleichtern, der organisch bedingt erschwert wird.


Komplikationen
Die Entzündung kann bei schweren Verläufen die Nebenhöhlen überschreiten und benachbarte Strukturen schädigen:

  • Wenn eine dünne Knochenplatte, welche Augenhöhle und die Nasennebenhöhle voneinander trennt, von der Entzündung betroffen ist, kann es zum Durchbruch kommen. Eiter und Bakterien gelangen so in die Augenhöhle, was zu schweren Augenschäden bis hin zur Erblindung führen kann.
  • Auch die knöcherne Trennung von Gehirn und Nebenhöhle kann von der Entzündung durchbrochen werden. Eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung kann die Folge sein.
  • Meist vernachlässigt ist das Zusammenspiel der Kieferhöhle und Zahnwurzelentzündungen
  • Ein oft übersehenes und unterschätztes Problem ist das Schnarchen. Durch die gestörte Nasenatmung wird der Luftstrom behindert, das im Weg befindliche Sekret "gluckert" unüberhörbar bei jedem Atemzug. Bei fortschreitendem Verschluss wird auf Mundatmung übergegangen, was zur Austrocknung der Rachenschleimhaut führt. Die Sinusitis wird damit negativ beeinflusst, weil einerseits die Schleimhäute gereizt werden und andererseits die notwendige Erholung im Schlaf ausbleibt.
  • Es kann sich eine Mukozele bilden (Schleimansammlung in einer präformierten Höhle).


Vorbeugung
Die Ursache für häufig wiederkehrende Sinusitis ist oft eine gutartige Schleimhautwucherung,eine schiefe Nasenscheidewand und / oder verengte Abflusswege für des Nasensekret. Die Beseitigung der Ursache, zum Beispiel durch eine Operation oder die Vermeidung von Kontakt mit Allergenen kann helfen.